Wochenimpuls 2.7.2023

Wochenimpuls-Bild-230702 (c) Edith Furtmann
Wochenimpuls-Bild-230702
Datum:
Sa. 1. Juli 2023
Von:
Edith Furtmann

Wochenimpuls 02.07.2023

GL 823, 3


„Wo Menschen sich verbünden,

den Hass überwinden,

und neu beginnen, ganz neu.
da berühren sich Himmel und Erde,

dass Frieden werde unter uns.“

Freitagabend standen wir, wie jeden Freitag seit über einem Jahr, auf dem Rathausplatz in St. Tönis. Schweigen für den Frieden haben wir die halbe Stunde genannt, die wir dort stehen, betend, meditierend, nachdenkend, schweigend – jeder und jede für sich. Zwischen 1 und 10 Menschen sind regelmäßig dabei, immer mal wieder kommt jemand dazu: wir wollen nicht wissen, welche Friedensvorstellungen jemand hat. Wir diskutieren nicht, ob Waffenlieferungen nun gut oder schlecht sind, ob das „unser“ Krieg ist oder er uns nichts angeht. Und wir schweigen auch nicht nur für den Frieden in der Ukraine, weil er uns möglicherweise tangiert, wir schweigen für den Frieden in der Welt.
Und immer wieder werden wir angesprochen, mal ernst, mal anklagend, mal neugierig, mal verletzend: „Warum tun sie das?“
Wir tun das, weil wir uns hilflos fühlen angesichts der Kriege dieser Welt und weil wir dem Hass und Unfrieden etwas entgegensetzen wollen: Solidarität mit allen Menschen dieser Welt, die unter Kriegen zu leiden haben. Und diese halbe Stunde, die verändert auch uns. Wir werden friedenssuchender auch in unserem Alltag. Wir suchen nach Möglichkeiten, Frieden zu verbreiten, da, wo es in unserer Macht steht. Wir versuchen, Unfrieden und Hass zu überwinden.
Vielleicht ein Anfang. Vielleicht etwas, das sich ausbreitet. Viele Fragesteller gehen nachdenklich weg – das macht Hoffnung.
Setzen wir also Friedenszeichen, dort, wo wir es können – und tragen wir dazu bei, dass Friede sich verbreiten kann.