Wochenimpuls

Wochenimpuls-Bild-220626-Meer (c) Edith Furtmann
Wochenimpuls-Bild-220626-Meer
Datum:
Sa. 25. Juni 2022
Von:
Edith Furtmann

Gal 5,13

„Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder und Schwestern.
Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch,
sondern dient einander in Liebe!“


In diesen Tagen ist viel von Freiheit die Rede und was Freiheit ausmacht. Die Freiheit des Deutschen, so scheint es, liegt darin, auf der Autobahn zu rasen, mit dem Auto überall fahren und parken zu dürfen, den Horizont freizuhalten vom Anblick der Windräder, die Städte freizuhalten vom Anblick der Drogenabhängigen und Obdachlosen, die Freibäder freizuhalten vom Anblick von Frauen im Burkini und den Urlaub freizuhalten von Überlegungen, auf wessen Kosten wir leben.
Das ist nicht die Freiheit, die Paulus hier meint. Es geht nicht um eine egoistische Freiheit, so zu leben, wie man will, und ohne Rücksicht auf andere. Es geht um die innere Freiheit, es geht um eine Freiheit im Geiste.
Und das ist eine Freiheit, die nicht dazu dient, nur zu schauen, was mir gut tut. Es ist die Freiheit, die mich befähigen soll, unabhängig zu sein von dem, was andere für richtig halten. Sondern in meiner Freizeit zu schauen: wie kann ich so leben, dass auch andere (über-)leben können. Diese Freiheit wünsche ich mir für mich und für alle Menschen: sich frei zu machen von Konventionen, sich frei zu machen von dem, „was man tut“, sich frei zu machen von Zwängen, die angeblich Freiheiten beinhalten.
Das wäre mein Weg diese Woche: zu suchen, wo ich selbst diese innere Freiheit äußeren Zwängen und Gepflogenheiten opfere. Wo ich reinfalle auf die glitzernden Versprechungen von Freiheiten, die doch keine sind. Gehen wir diesen Weg zusammen?