Impuls für die Woche vom 14.04.2024

Impuls für die Woche vom 14.04.2024

Lk 24, 35-37

„Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren,

erzählten den Elf und die mit ihnen versammelt waren,
was sie unterwegs erlebt
und wie sie Jesus erkannt hatten,
als er das Brot brach.
Während sie noch darüber redeten,
trat er selbst in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Sie erschraken und hatten große Angst,
denn sie meinten, einen Geist zu sehen.“

Darf man zweifeln? Oder ist der Zweifel der Tod des Glaubens, wie ich letzte Woche in einer Predigt hörte?
Ich meine, man darf durchaus zweifeln. Unser Glauben nährt sich aus verschiedenen Quellen, Bibeltexte (die sich teilweise widersprechen und mit Sicherheit im Kontext der damaligen Zeit zu lesen sind), Lehrsätze, nach langen Diskussionen teilweise vor mehr als 1500 Jahren errungen, deren Prämissen, wie wir heute waren, nicht unbedingt richtig sind.
Wer nur als blökendes Schaf der Herde hinterherrennen will, dem mag das genügen. (Und er wird sich wahrscheinlich belügen, wenn er meint, zweifelsfrei fest im Glauben zu stehen).
Ich glaube: unsere Zweifel führen dazu, nachzudenken, Gott zu suchen, mündig zu werden im Glauben: nur wer zweifelt, hat Anlass, aus gewohnten Bahnen auszubrechen, andere Blickwinkel einzunehmen, neue Wege zu wagen. Zweifel helfen, die Suche nach der göttlichen Wahrheit fortzusetzen und sich nicht dem Glauben hinzugeben, man wüsste um Gottes Plan, man hielte die absolute Wahrheit in den Händen.
Ich wünsche uns also den Mut zum Zweifel, der hilft, weiter zu denken und Gott näher zu kommen. Bleiben wir auf der Suche, seien wir offen für ihn.