Fastenimpuls Mittwoch

Lk 23,27

„Es folgte ihm eine große Menge des Volkes, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten.“

War unter ihnen auch Veronika? Gab es sie überhaupt und: spielt das eine Rolle? Der Sage nach hat sie Jesus ein Tuch gereicht, ihm den Schweiß abgewischt, ein barmherziger Dienst, eine kleine Geste, die zwar die Geschichte nicht verändert und die Hinrichtung nicht aufhält, die aber doch Erleichterung verschafft.
So jemanden wie Veronika braucht man, wenn das Schicksal es nicht gut mit einem meint, wenn das Ende in Sicht ist, wenn Schlimmes nicht abgewendet werden kann.
Eine kleine Geste, die vielleicht nicht wirklich etwas ändert: die aber Erleichterung verschafft. Das Gefühl, nicht alleine gelassen zu werden.
Auch ich kann Veronika sein: am Krankenbett, im Angesicht des Todes, wenn Menschen verlassen werden und Halt brauchen: eine kleine Geste kann diesen Halt geben, kann zumindest zum Mitaushalten werden.
Ich spüre das oft bei Trauergesprächen: mein Zuhören und mein Zuspruch macht den Verstorbenen nicht lebendig. Es ändert nichts am Lauf der Geschichte. Aber es macht Mut.