Fastenimpuls Dienstag

Apostolisches Glaubensbekenntnis (GL 3,4)

„ich glaube an Gott,
den Allmächtigen“

Ich werde immer mal wieder, besonders auch jetzt, gefragt: wo ist da Dein Gott? Wenn er allmächtig ist, warum beendet er diesen Krieg nicht? Gute Frage. Eine Frage, die mich durchaus auch umtreibt. Warum lässt Gott zu, was in der Welt passiert – diese Frage stellen sich Christen (wahrscheinlich auch Menschen anderer Glaubensrichtungen) oft.
Ich habe keine allgemeingültige Antwort. Ich habe nur wenige Argumente, vielleicht sind sie schal, vielleicht ziehen sie überhaupt nicht. Aber für mich sind sie zentral: Gott hat den Menschen erschaffen mit allen Stärken und Schwächen. An uns ist es, was wir draus machen: sowohl mit uns selbst als auch mit anderen Menschen, denn an uns liegt es durchaus auch, wie andere mit ihren Stärken und Schwächen umgehen. Wir sind frei in unserem Willen, wir können uns für oder eben gegen Gott entscheiden, für das Gute und gegen das Böse oder auch umgekehrt. Wir sind keine Marionetten.
Gottes Allmacht bedeutet für mich somit nicht, dass er in die Missstände dieser Welt eingreift. Sondern dass er mir beisteht, wenn ich es brauche. Im Radio sagte eine Frau aus der Ukraine: „dass Ihr da draußen in der Welt auf die Straße geht, das hilft natürlich nicht direkt, weil es den Krieg nicht beendet. Aber es zeigt, dass Ihr solidarisch seid, und das gibt uns Kraft, auszuhalten und zu handeln.“
So ist es, glaube ich, mit Gott auch. Er gibt uns Kraft. Wenn wir uns drauf einlassen.