Einander in Liebe ertragen

Wochenimpuls-Foto-210725-Blume (c) Edith Furtmann
Wochenimpuls-Foto-210725-Blume
Datum:
So. 25. Juli 2021
Von:
Edith Furtmann

Eph 4,2
„Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe“

Das schreibt Paulus aus dem Gefängnis an die Christen in Ephesus. Und dieser Satz triggert mich heute. Ich erkenne mich gut als Adressatin:
Oft bin ich nicht demütig, friedfertig und geduldig, im Gegenteil, ich will was erreichen, mich nervt, wenn Menschen Unsinn erzählen und Geduld gehörte so richtig noch nie zu meinen positiven Eigenschaften…
Aber vor allem dieses „einander in Liebe“ ertragen lässt mich nicht los – was genau bedeutet das? Heißt das, dass keine Gegenrede mehr erlaubt ist, wenn andere Fake-News verbreiten? Heißt das, dass ich da, wo Menschen nachweislich irren, sie nicht mehr drauf hinweisen darf?
Oder meint das einfach, dass ich ertragen muss, dass es Menschen gibt, die leicht meinen Nerv treffen, die wissen, wo sie pieken müssen, damit ich in die Luft gehe, und auch solche, die mich einfach nicht verstehen wollen, weil ich bin, die bestimmte Dinge sagt?
Oder heißt das einfach, nicht gegen Windmühlenflügel ankämpfen, die Menschen so sein zu lassen, wie sie sind, sie da abzuholen, wo sie stehen, und mich nicht triggern zu lassen?
Ich werde diese Woche einmal dazu nutzen, darüber nachzudenken und Geduld zu üben. Nur nur noch zu streiten, wo es erfolgreich sein kann – aber friedfertig.
Vielleicht komme ich dann dahinter, was dieser Satz des Gefangenen Paulus mir sagen will.