Lk 2, 7
„und sie gebar ihren Sohn,
den Erstgeborenen.
Sie wickelte ihn in Windeln
und legte ihn in eine Krippe,
weil in der Herberge kein Platz für sie war“
Herbergsuche: wir kennen das alle, ein beliebter Teil für Krippenspiele, in der Bibel belegt nur durch einen halben Satz.
Mich erinnert dass immer an ein Krippenspiel, dass in der Grundschule bei einer unserer Kinder aufgeführt wurde: es hatte den Titel: was wäre wenn Jesus heute auf die Welt käme? Was wäre, wenn Maria und Josef bei uns an die Tür klopften und ob des, sagen wir mal, nicht so ganz beliebten Pfarrers, der auch die Schulgottesdienste machte rutschte einem Vater an der Stelle, wo sie an die Tür des Pfarrhaus klopften spontan raus: Haut ab, Heiligabend ist erst nächste Woche…
Seien wir ehrlich: wir sind doch ganz froh, wenn keiner bei uns anklopft und nach einem Zimmer fragt, jedenfalls, wenn es nicht die eigenen Kinder sind oder nahe Verwandte oder Freunde: ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn jetzt dieses Paar mit der offensichtlich schwangeren Frau vor meiner Tür stünde…
Das gibt mir zu denken, heute, am Morgen des Heiligen Abend, an dem ich genau darauf warte: dass Er zu mir kommt, der Gott in Menschengestalt – und ich doch gar nicht weiß, wie er aussieht. Er könnte in jedem Mitmenschen zu mir kommen…
Heute ist Heiliger Abend. Öffnen wir unsere Herzen für die Menschen, die nicht warm und gemütlich sitzen, für die es keine Bleibe gibt.