Lev 19,9f
„Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt,
sollst du das Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten.
Du sollst keine Nachlese von deiner Ernte halten.
In deinem Weinberg sollst du keine Nachlese halten
und die abgefallenen Beeren nicht einsammeln.
Du sollst sie dem Armen und dem Fremden überlassen.“
Eine Regel aus dem alten Testament, dazu geschaffen, allen Menschen Leben zu ermöglichen. Wer etwas hat, soll darauf achten, dass auch für die etwas übrig bleibt, die nichts haben. Eine Regel. Das heißt: wer sich anders verhält, sündig, verstößt gegen den Willen seines Gottes.
Ich finde, eine gute Regel. Almosen geben per Gesetz, nicht nach Gusto: ein Gesetz gegen den Egoismus, gegen den Trieb des Menschen, aus allem, was er hat, Profit zu schlagen, es bis auf das Letzte auszunutzen.
Ich finde, es passt zu so vielen Bereichen unseres Lebens. Das Rheinland feiert heute Karneval, das Motto ist Leben und Leben lassen. Und das ganze ausgelassen und fröhlich. Tragen wir unseren Egoismus zu Grabe. Bilden wir eine große Menschheitsfamilie, in der jeder bekommt, was er zum Leben braucht!