Joh 20,19
„Am Abend des ersten Tages der Woche,
als die Jünger aus Furcht vor den Juden
bei verschlossenen Türen
beisammen waren…“
Die Jünger hatten Angst. Sie hatten Angst, dass es ihnen genauso gehen könne wie Jesus. Sie hatten Angst, dass sie verfolgt würden, wenn sie erkannt würden. Immer trafen sie sich hinter verschlossenen Türen.
Bis Jesus ihnen den Heiligen Geist brachte. Plötzlich ging es: sie trauten sich nicht nur raus, sie verbreiteten die Botschaft, von der sie erfüllt waren, und sie taten es so, dass alle sie verstehen konnten, wenn sie wollten.
Sie wurden mutig. Nicht leichtsinnig. Denn sie wussten: das, was sie zu sagen hatten, war es wert. Sie taten es in Angesicht der möglichen Gefahren. Sie trauten sich. Der Heilige Geist befähigte sie dazu.
Auch ich habe oft Angst. Auch ich weiß manchmal, was das richtige wäre, was ich tun sollte, traue mich aber nicht. Manchmal schaffe ich es, die Angst zu überwinden.
Wie z.B. bei unserem Kochprojekt: es war meine Idee, ich bin die Koordinatorin, und ich hatte ganz viel Angst, es könnte schief gehen. Nun kommen einmal in der Woche Geflüchtete aus der Unterkunft bei uns im Wald ins Pfarrheim, kochen zusammen, essen zusammen und siehe da: es funktioniert. Und es macht Spaß. Den Ukrainerinnen und Ukrainern, aber auch uns, die wir hilfreich zur Seite stehen, einkaufen, mithelfen und mitessen. Eine große bunte Tafel am Ende eines quirligen Abends. Ich bin froh, dass ich mich getraut habe, dieses Projekt ins Leben zu rufen.
Ich möchte mich öfter trauen. Pfingsten scheint mir die richtige Zeit zu sein, genauer hinzuschauen, wo mehr Mut nötig. Und dann nicht daran festhalten, was alles schief gehen könnte. Sondern einfach machen.