Wochenimpuls

Joh 13,34

„Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebt einander!“


Das scheint mir der Schlüssel zum Weltfrieden: liebet einander. Wen ich liebe, dem neide ich nichts. Wen ich liebe, dem wünsche ich nichts Böses. Echte Liebe ist bedingungslos: ich möchte, dass es der oder dem Geliebten gut geht. Ich erwarte keine Gegenleistung dafür: aber Menschen, die sich geliebt fühlen, haben es wiederum leichter, andere zu lieben. Insofern: der Schlüssel zum Weltfrieden.
Geht es auch kleiner? Natürlich. Es geht ja immer um mich: wen liebe ich? Und wen liebe ich nicht, und warum nicht? Kann ich auch Menschen lieben, die mich nicht lieben? Ich weiß, dass es verschiedene Arten der Liebe gibt: die zwischen Liebenden, die zwischen Eltern und Kindern, die freundschaftliche Liebe: aber wie ist es mit der Liebe zum Nächsten? Zu dem Obdachlosen auf der Straße, zur unsympathischen Kollegin, zum Hilfesuchenden, zu dem Menschen, der mir gerade furchtbar auf die Nerven geht? Was ist mit denen, denen scheinbar immer alles leichter fällt als mir, die (vermeintlich) all das haben, was ich nicht habe? Mein Vorsatz für die kommenden Tage: ich will mal in mich gehen und schauen, wie das mit der Liebe ist. Und versuchen, da zu lieben, wo ich es eigentlich gar nicht möchte.