Wochenimpuls

Joh 21,17

„Zum dritten Mal fragte er ihn:
Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?
Da wurde Petrus traurig,
weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich?
Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles;
du weißt, dass ich dich liebe.
Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Schafe!“

Dreimal fragt Jesus Petrus, ob er ihn liebt: dreimal hat Petrus Jesus verleugnet, ehe der Hahn krähte. Dennoch macht Jesus ihn zum „Fels, auf dem die Kirche gebaut wird“ – obwohl dieser Fels durchaus nicht immer fest zu ihm stand, obwohl dieser Fels sehr, sehr menschlich ist. Er vertraut darauf, dass er der richtige ist.
Auch auf uns liegt dieses Vertrauen. Haben wir es verdient? Auch wir gehen fehl, tun Dinge, die wir besser nicht getan hätten und merken es erst hinterher. Ich glaube, wichtig ist zunächst, dass wir uns selbst vertrauen. Dass wir uns, trotz aller Fehler, die wir machen, dennoch zutrauen, den richtigen Weg zu finden, die richtigen Worte, die richtigen Taten, die richtigen Gesten. Dazu müssen wir nicht auf das schauen, was wir falsch gemacht haben, wo wir versagt haben, sondern darauf, wo uns etwas gelungen ist, was geklappt hat, wo wir anderen Menschen Gutes getan haben. Wenn wir unseren Blick auf das werfen, was uns gelungen ist, weg von den Mißerfolgen, so kann das der erste Schritt zu einem neuen Vertrauen in uns selbst sein, ein Vertrauen, dass dazu führt, dass auch andere Menschen uns vertrauen können.
Etwas, was ich diese Woche einmal üben will: nicht zu schauen, wo meine Schwächen sind, sondern meine Stärken. Nicht zu schauen, wo ich Fehler gemacht habe und mich davon runterziehen lassen, sondern dorthin schauen, wo mir etwas gelungen ist, und mich daran hochziehen.
Trauen wir uns selbst etwas zu. Dann wird es gelingen – und Gott wird auch uns vertrauen.