Vorschlag für einen Hausgottesdienst zum vierten Fastensonntag

Hausgottesdienst-Bild-240310 (c) Edith Furtmann
Hausgottesdienst-Bild-240310
Datum:
Mo. 4. März 2024
Von:
Edith Furtmann

Vorschlag für einen Hausgottesdienst 10.3.2024
Lesejahr B vierter Fastensonntag
© Edith Furtmann 2/2024

Lied GL 416 1 + 4 Was Gott tut das ist wohlgetan

Wir beginnen den Gottesdienst im +Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Kyrie
Herr Jesus Christus,

unser Glaube ist oft schwach und klein
Herr, erbarme Dich

Doch Du bist nicht gekommen uns zu richten
Christus erbarme Dich

Du holst uns ins Licht
Herr, erbarme Dich

 

Lesung 2 Chr 36,14-16. 19-23

 

Lesung aus dem zweiten Buch der Chronik.

 

In jenen Tagen begingen alle führenden Männer Judas und die Priester und das Volk viel Untreue. Sie ahmten die Gräueltaten der Völker nach und entweihten das Haus, das der Herr in Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte.

Immer wieder hatte der Herr, der Gott ihrer Väter, sie durch seine Boten gewarnt; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung.

Sie aber verhöhnten die Boten Gottes, verachteten sein Wort und verspotteten seine Propheten, bis der Zorn des Herrn gegen sein Volk so groß wurde, dass es keine Heilung mehr gab.

Die Chaldäer verbrannten das Haus Gottes, rissen die Mauern Jerusalems nieder, legten Feuer an alle seine Paläste und zerstörten alle wertvollen Geräte.

Alle, die dem Schwert entgangen waren, führte Nebukadnezzar in die Verbannung nach Babel. Dort mussten sie ihm und seinen Söhnen als Sklaven dienen, bis das Reich der Perser zur Herrschaft kam.

Da ging das Wort in Erfüllung, das der Herr durch den Mund Jeremías verkündet hatte.

Das Land bekam seine Sabbate ersetzt, es lag brach während der ganzen Zeit der Verwüstung, bis siebzig Jahre voll waren.

Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den Befehl verkünden: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen.

Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört — der Herr, sein Gott, sei mit ihm —, der soll hinaufziehen.

 

Wort des lebendigen Gottes



Zwischengesang GL 437 meine engen Grenzen

 

Evangelium Joh 3,14-21

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

 

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus:

Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.

Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.

Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

 

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus

 

 

 

 

 

 

 

Gedanken zu den Tagestexten

Heute ist Leatare, das heißt freue Dich. Ganz praktisch zeigt sich das in der Lesung aus der Chronik: nach all dem, was dem Volk Israel widerfahren war (und der Chronist, der nach einer Erklärung sucht, schiebt das auf das schwere Fehlverhalten der Israeliten) wird nun in Jerusalem wieder ein Tempel gebaut und alle sind eingeladen, dorthin zu kommen und dort zu leben.
Man muss dazu wissen, dass die Geschichtsbücher aus dem ersten Testament natürlich keine Geschichtsbücher im heutigen Sinne sind, sondern der Versuch, den Weg des Volkes aufzuzeichnen (teilweise Jahrhunderte später, nach mündlichen Überlieferungen) und gleichzeitig zu erklären, wie es dazu kommen konnte.
Freue Dich: mancher mag sich fragen: gibt es heute überhaupt noch etwas zu freuen? Kriege, Hass, Spaltung, dazu noch der Klimawandel, man weiß nicht, wem man glauben soll, überall Horrormeldungen. Endzeitstimmung. Wo soll da ein Ort für Freude sein? Und wenn man doch etwas findet, über das man sich freut: darf man das überhaupt? Während Menschen in der Ukraine, im Heiligen Land und überall auf der Welt im Bombenhagel sterben? Während ein großer Teil der Menschheit keinen Zugang zu sauberem Wasser hat und zu Lebensmitteln? Wenn man sich umhört, dann hört man viel Murren und Unzufriedenheit. Gibt es also Grund zur Freude?
Zunächst einmal dürfen wir alle uns freuen, dass wir in Deutschland leben dürfen, in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat, in einem Sozialstaat, in dem mehr oder weniger für alle gesorgt ist, auch wenn es sicherlich vieles gibt, was im Argen liegt. Wir, die wir heute hier versammelt sind, haben wahrscheinlich alle ein Dach über dem Kopf, ein Bett, wir müssen weder verhungern noch verdursten und wenn wir krank sind, greift ein Gesundheitssystem, das zwar nicht perfekt ist, aber doch besser als in vielen anderen Gegenden dieser Welt.
Wenn wir mit offenen Augen durch unseren Alltag gehen, finden wir immer wieder Dinge, die uns erfreuen: die ersten Krokusse, Osterglocken und Tulpen, der eindrucksvolle Sonnenaufgang, ein Spaziergang in frischer Frühlingsluft, aber auch, dass wir heute hier zusammenkommen können, ist ein Grund zur Freude: zu gut erinnern wir uns noch an die Zeit, in der das nicht möglich war. Wir können uns erfreuen an Erinnerungen an Menschen, die mit uns zusammen einen Teil des Weges gegangen sind, an das Gute, was wir durch sie erfahren haben: noch ein Grund zu freuen.

Vor allem aber dürfen wir uns freuen, Christen zu sein. Eine Religion, deren Textgrundlagen „frohe Botschaft“ heißt. Eine Religion, in der es darum geht, froh durchs Leben zu gehen. Das heißt nicht frei von Schicksalsschlägen. Das heißt nicht frei von Krankheit und Tod. Aber wir dürfen uns begleitet, geliebt zu wissen – und gestärkt darin, dass unsere dazu beizutragen, dass diese Welt besser wird. Wer im Glauben steht – auch im Zweifelglauben – der darf sich freuen. Denn Gott will, dass wir Menschen glücklich sind. Deshalb hat er seinen Sohn in die Welt geschickt. Und wir alle wissen: geteilte Freude ist doppelte Freude, und wer anderen Gutes tut, der macht sich selbst glücklicher.

Machen wir es uns immer bewusst: bei allem, was uns Schlechtes und Schreckliches begegnet: es gibt Gründe zur Freude. Wenn wir sie sehen wollen, werden wir sie erkennen – und unser Leben wird leichter werden, egal wie schwer es gerade sein mag. Gott hilft uns aus unseren Dunkelheiten ins Licht.

Glaubensbekenntnis beten oder GL 800 Wir glauben an den Vater

 Fürbitten: Guter Gott, Du hast Deinen Sohn in die Welt gesandt, nicht um zu richten, sondern die Menschen zu retten. Wir bitten Dich·        Für alle Menschen, die verfolgt werden um ihres Glaubens willen verfolgt werden. Retter der Welt: (alle) wir bitten Dich erhöre uns·        Für alle Menschen, die verfolgt werden und verachtet, weil sie anders sind als die, die wir für „normal“ halten. Retter der Welt:·        Für alle Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, weil dort ein menschenwürdiges Leben nicht mehr möglich ist. Retter der Welt:·        Für alle Menschen, die auf der Flucht sind und nicht wissen, ob sie irgendwo willkommen sein werden und neu anfangen können. Retter der Welt:·        Für alle Menschen, die krank oder einsam sind. Retter der Welt:·        Für alle Menschen, die alle Freude am Leben verloren haben. Retter der Welt:·        Für alle Menschen, die nicht oder nicht mehr glauben können und doch gerne glauben würden. Retter der Welt:·        Für alle Menschen, die in unserer Kirche keine Heimat mehr finden. Retter der Welt:·        Für unsere Verstorbenen: Du Retter der Welt: lass sie froh sein bei Dir. Guter Gott, du hast gesagt: wer glaubt, der ist gerettet. Hilf uns in unseren Zweifeln und unserer Dunkelheit Dein Licht zu erkennen. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus unseren Bruder und Herrn. Amen.   

Vater unser

 

Lied:  GL 464 1,4,5 Gott liebt diese Welt

 

Brot teilen:


Guter Gott, segne nun dieses Brot, dass wir in Erinnerung an Deinen Sohn miteinander teilen wollen. Alles Gute kommt von Dir, o Herr. Segne dieses Brot. Wir wollen es in Dankbarkeit genießen.

Gepriesen bist Du Herr unser Gott. Du bist es, der uns das Brot als die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit schenkt. Wenn wir es teilen, dann teilen wir unseren Alltag mit Mühe und Plage, aber auch mit allem Schönen. Wenn wir es teilen, dann tun wir das mit allen Menschen dieser Welt, die unserer Hilfe bedürfen. Wenn wir uns darum bemühen, den Menschen Heil zu bringen, dann dürfen wir teilhaben an Deinem himmlischen Mahl.

So segne dieses Brot +im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Schlussgebet und Segen

Herr unser Gott,

Du bist in die Welt gekommen, die Menschen zu retten und nicht zu richten. Zeige uns den Weg aus unseren Dunkelheiten in Dein Licht. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus unseren Bruder und Herrn Amen

So dürfen wir um Deinen Segen bitten: Es segne uns der allmächtige Gott, + der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

Schlusslied: 795 Zeige uns den Weg