Mt 6,12 „Und erlass uns unsere Schulden,

Fastenzeit-Foto - 210223-Wegrand (c) Edith Furtmann
Fastenzeit-Foto - 210223-Wegrand
Datum:
Di. 23. Feb. 2021
Von:
Edith Furtmann

wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben“

Kommt Euch, kommt Ihnen das bekannt vor? „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“, so heißt es im Vater unser. Und so beten wir es, wenn wir denn das Vater unser beten, möglicherweise ohne groß darüber nachzudenken. Aber was bedeutet das wirklich?

Wir glauben in der Regel, dass wir alles richtig machen. „Ihr Katholiken mit Eurem Schuldkomplex“ bekomme ich öfter zu hören. Aber ist das so? Ein Beispiel: Ein unbedachtes Wort schon kann Menschen verletzen, oft bekommen wir es gar nicht erst mit oder beschwichtigen mit Sätzen wie „war doch nicht ernst gemeint“. Und schon habe ich mich entschuldet – oder glaube es jedenfalls. Es heißt ja eigentlich nicht „ich entschuldige mich“, sondern „ich bitte um Entschuldigung“ – denn diese gewähren kann nur der jeweils andere.

Wie aber ist es, wen mich jemand falsch anspricht, etwas sagt, was mir wehtut? Und eben nicht um Entschuldigung bittet, weil er oder sie das gar nicht merkt? Denke ich nicht beim nächsten Zusammentreffen wieder daran, wird es nicht mein Bild von ihr oder ihm bestimmen? Ihr merkt, es geht hier nicht um die großen Dinge, es geht um die Kleinigkeiten, die dem, der sie sagt oder tut, unbedeutend erscheinen. Die ich, am Wegesrand, gar nicht wahrnehme.

Ich habe mir vorgenommen, heute darüber nachzudenken, wo ich keine Schuld erlasse, wo ich nachtragend bin, und was ich dagegen tun kann.
Gehen wir, gemeinsam und doch jeder und jede für sich, heute diesen Weg und richten uns auf das Licht des Osterfestes aus.