Mt 26,25 „Da fragte Judas, der ihn verriet:

Pfützen (c) Edith Furtmann
Pfützen
Datum:
Mi. 31. März 2021
Von:
Edith Furtmann

Bin ich es etwa, Rabbi?
Jesus sagte zu ihm: Du sagst es.“

Judas – er beschäftig mich. In Jesus Christ Superstar von Andrew Lloyd Webber singt er vor seinem Tod, ins Deutsche übersetzt, ungefähr folgendes:
„Jedes Mal, wenn ich dich mir ansehe, verstehe ich nicht
wie Dir die Dinge so außer Kontrolle geraten konnten
Du hättest es besser durchziehen sollen
mit mehr Planung
Na ja, warum denn so eine weit zurückliegende Zeit
und so ein seltsames Land?
Wärest du in der Gegenwart gekommen
hättest du die ganze Nation erreichen können
Israel besaß in 4 v. Chr.
Noch keine Massenkommunikationsmittel
Versteh mich nur nicht falsch
Ich würde es nur gerne wissen“

Ich glaube nicht, dass er nicht grundsätzlich auf der Seite von Jesus stand. Immerhin war er als Apostel mit ihm durch die Gegend gezogen. Ich glaube, er hatte sich das Ganze nur anders, politischer vorgestellt: ein Reich des Friedens, vor allem für die Juden, aber wohl auch für alle Menschen guten Willens, in dieser Welt, vor Ort in Palästina, und alle, die das verhindern wollten, die das störten, sollten, zur Not durch das Schwert, vertrieben werden. Und vielleicht hat er gehofft, dass Gott ein Zeichen setzen und Jesus vom Kreuz herunterholen würde, damit die Menschen an ihn glauben müssen. Wir wissen es nicht. Er ist eine höchst tragische Figur – aber ohne ihn keine Passion.
Mit diesen Gedanken möchte ich Euch in den Tag schicken, den Tag vor Gründonnerstag: gehen wir, jede und jeder für sich und doch gemeinsam durch die Karwoche auf den Karfreitag, aber auch auf Ostern zu.