Off 21,4
„Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein“
Diese dritte Adventwoche beginnt für mich mit einer Beerdigung, und der obige Halbvers aus der Offenbarung ist Teil einer Bibelstelle, die ich gerne für Beerdigungen nehme, weil sie so hoffnungsvoll ist: es wird kein Weinen mehr geben, keinen Schmerz und keinen Tod, eine, wie ich finde, schöne Vorstellung. Und ich stelle immer wieder fest: hoffnungsvoll auch für Angehörige, die nicht oder nicht mehr glauben: „Sie glauben daran, das merkt man“ hat mal jemand am Grab seiner Frau zu mir gesagt: „Glauben Sie doch für mich mit, dass macht mich hoffnungsvoll, dass es doch irgendetwas gibt“.
Und doch denke ich auch immer wieder: ohne Schatten keine Sonne, und wer die Trauer nicht kennengelernt hat, wird die reine Freude nicht zu schätzen wissen. Unser Leben ist so ambivalent wie unsere Hoffnungen, wie es nach dem Tod weitergehen möge. Aber ich denke, dass ist egal: wichtig ist die Hoffnung, die mich trägt.
Gehen wir also hoffnungsvoll in die neue Adventswoche, und das wünsche ich ganz besonders den Menschen unter uns, die um einen lieben Menschen trauern und in diesem Advent jemanden zu Grabe tragen müssen.