"Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind.
Wir wollen drei Hütten bauen,
eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“
Die Rede ist von der sogenannten „Verklärung“ Jesu auf dem Berg Tabor: die Petrus und zwei weitere Jünger, die Jesus dorthin mitgenommen hatte, sahen ein alles überstrahlendes Licht, sahen Moses und Elija (Gesetz und Propheten) mit Jesus im Gespräch, und hörten Gott, der zu ihnen sprach: dies ist mein geliebter Sohn. Und was tun sie? Sie wollen Hütten bauen.
Mir kommt das so vor, als wollen sie den Augenblick festhalten: Wenn uns etwas überwältigt, dann möchten wir es am liebsten zementieren, damit es nicht mehr aufhört. Wenn wir so richtig glücklich sind, dann wollen wir, dass das immer so bleibt. Aber so geht Leben eben nicht: nur wer die Dunkelheit kennt, kann das Licht als Kostbarkeit erkennen. Also müssen wir loslassen: es werden keine Hütten gebaut, es geht wieder hinab ins Tal. Aber etwas bleibt: die Erinnerung an das Kostbare kann man mitnehmen, man kann sie in sein Herz lassen, man kann sie anschauen, wenn man nicht mehr weiterweiß.
Auch wir alle haben solche Erinnerungen, die unser Leben tragen könnten, die es hoffentlich tragen. Ich werde heute darüber nachdenken, wann ich das letzte mal ein Bergerlebnis hatte – und wie es mich tragen kann durch das Tal, in dem ich jetzt vielleicht gehe. Gehen wir durch das Tal und auch hinauf auf den Berg der Verklärung: jeder und jede für sich und doch alle zusammen auf Ostern zu.