Mittwoch der dritten Adventwoche

Psalm 23,4
„Auch wenn ich gehe im finsteren Tal,
ich fürchte kein Unheil,
denn Du bist bei mir,
Dein Stock und Dein Stab,
sie trösten mich.“

Auf Psalm 23 stieß ich vor über 20 Jahren: er wurde mir ans Herz gelegt, als ich um das Leben meines Mannes bangte, der am Vorabend des 11.September 2001 nach New York geflogen war, dienstlich: ich hatte Angst um ihn, keiner wusste, wie es weitergehen würde, und die USA waren so weit weg und die Kinder mit ihren Fragen und Ängsten halfen mir zwar, nicht zusammenzubrechen, aber ich bestand nur noch aus Angst und Hoffnungslosigkeit.
Ich hab mich (die Kinder waren in KiTa und Schule) in die leere Kirche gesetzt, eine Kerze angezündet, und ihn auf mich wirken lassen: Er verspricht nicht, dass das Leben einfach ist. Aber es ist lebbar, so die Hoffnung. Ohne Stock und Stab war man verloren, damals, als Hirte, in den Schluchten der Gebirge, denn man hatte nichts, womit man Wölfe und Räuber abwehren konnte. Stock und Stab dagegen gaben Halt auf schwierigen Wegen.
Was ist heute der Stock und der Stab, der meinen Lebensweg gangbar macht? Es gibt einen, ich bin mir sicher. Und damit gibt es Hoffnung.