Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen.
Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir:
Nimm deine Bahre und geh!“
Ich bin – ich glaube das schrieb ich schon mal – jemand, der sehr darauf bedacht ist, sich an Regeln zu halten, an Gesetze, an Verordnungen etc. Und mich fasziniert diese Stelle immer wieder: Jesus heilt am Sabbat, obwohl das verboten ist. Nicht, weil er sich nicht an die Regeln halten will. Sondern weil er hier die Notwendigkeit sieht, sich über die Regeln hinwegzusetzen: Der Mensch braucht Heilung, auch am Sabbat.
Was nun bedeutet das für mich heute? Ganz einfach, es stellt sich mir die Frage: wo halte ich Regeln mechanisch ein, weil es sie gibt, ohne sie zu hinterfragen? Wo merke ich nicht, dass das, was ich tue, sinnentleert ist, weil ich es nur tue, weil „man“ das so macht? „Die Gesetze sind für die Menschen da, nicht die Menschen für die Gesetze“ sagt Jesus an anderer Stelle. Und da, wo es notwendig ist, wagt er den Sprung hinweg über das, was vorgegeben ist.
Mit diesen Gedanken lade ich Sie und Euch ein, in den Tag zu gehen. Jeder und jede für sich, und doch alle gemeinsam wagen wir vielleicht auch einmal einen Sprung aus den vorgegebenen Bahnen und nähern uns so dem Osterfest.