Liebt einander,
so wie ich euch geliebt habe.
Es gibt keine größere Liebe,
als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
Das Zitat aus dem heutigen Evangelium ist der zweiten Abschiedsrede Jesu entnommen: Liebet einander, wie ich Euch geliebt habe.
Vor 2 Tagen, am 22.2. (an dem Tag, an dem ich das hier schrieb), jährte sich zum 78. Mal der Tag, an dem die der Geschwister Scholl und Christoph Probst hingerichtet wurden. „So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wachzurütteln“* soll Sophie Scholl vor ihrer Verhaftung gesagt haben. Ihr ging es darum, die Menschen aufzubringen gegen die Nationalsozialisten, sie aufzurütteln gegen Antisemitismus und Völkermord. Ihr war das Liebesgebot des Johannes wohl in Fleisch und Blut übergegangen.
Wir werden kaum in die Verlegenheit kommen, so hoffe ich jedenfalls, unser Leben für irgendwen hingeben zu müssen, weder für einen Freund, noch zur Rettung der Menschheit. Aber auch wir sind immer wieder angefragt, aus Nächstenliebe zu handeln, einander zu lieben wie Freunde. Ich werde heute mit dem Gedanken in den Tag gehen, wo meine Bequemlichkeit über Freundschaft und Nächstenliebe siegt. Wo es einfacher ist, nichts zu tun, als das, was die Liebe geböte. Manchmal sind es Kleinigkeiten, ich müsste nicht mal das Sofa verlassen, manchmal sicher auch schwierigere Herausforderungen. Aber wenn wir Jesu Weg auf Ostern hin nachspüren, so gehört auch das dazu. Für jeden und jede von uns ist der Weg ein anderer, nicht immer ist er kuschelig. Aber gehen wir gemeinsam los, auf verschiedenen Pfaden hin zu unserem gemeinsamen Ziel: dem Licht der Auferstehung.
*Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/sophie-scholl/