Wochenimpuls Karneval 2024
LK 7, 33,34
„Denn Johannes der Täufer ist gekommen,
er isst kein Brot und trinkt keinen Wein
und ihr sagt: Er hat einen Dämon.
Der Menschensohn ist gekommen,
er isst und trinkt und ihr sagt:
Siehe, ein Fresser und Säufer,
ein Freund der Zöllner und Sünder!“
Bei meiner heutigen Bibelrecherche auf der Suche nach einer Stelle, die irgendwie zu Karneval passt, fand ich hauptsächlich Leibfeindlichkeit. Nur im Evangelium findet man jemanden, der das Leben auch zu lieben scheint und gerne feiert: Jesus Christus. Sein erstes Wunder war, Wasser in Wein zu verwandeln, er ließ sich verwöhnen und, hier an dieser Stelle, kann man erkennen, dass er gerne gegessen und auch getrunken hat: also wohl gerne gefeiert.
Karneval (carne vale, Fleisch lebe wohl) bzw Fastnacht (die Nacht vor der Fastenzeit) weist auf die christlichen Ursprünge zurück: vor der Fastenzeit durfte noch einmal getrunken und geschlemmt werden – am Aschermittwoch war dann alles vorbei.
Obiges Zitat zeigt auch: diese Widersprüchlichkeit ist bereits biblich bezeugt: das Feiern auf der einen Seite und die Askese auf der anderen, nämlich die Fastenzeit, die an Jesu 40 Tage in der Wüste erinnert.
Und so denke ich, sollte unser Leben sein: wir dürfen feiern, wir dürfen auch mal über die Strenge schlagen: solange wir auch wieder zurückfinden, uns auf uns selbst, auf Gott besinnen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch fröhliche und gesegnete Karnevalstage, jedenfalls denen, die sie feiern – und allen anderen eine gute Zeit.