Impuls für Samstag der dritten Adventwoche
Röm 15,13
„Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“
Gestern wurde ich gefragt, ob ich es nicht dekadent fände, dass ich im sicheren Deutschland an einen Gott glauben würde, der den Menschen beisteht, und von Hoffnung spräche – ob Gott denn Unterschiede machen würde zwischen mir und den Menschen im Gaza-Streifen, im Sudan, in den Kriegsgebieten der Ukraine oder in Israel. Die Situation zeige doch, dass es einen Gott, der die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat und alle gleich liebt, gar nicht geben kann.
Ich gebe zu: eine berechtigte Frage. Es ist nicht irgendwie erklärbar, warum ich als ältere Frau in Deutschland doch relativ privilegiert leben kann und nicht Kind im Bombenhagel oder Flüchtlingslager bin. Und die Frage nach der Hoffnung ist eh so einfach nicht zu beantworten. Also so, dass der Fragesteller versteht, dass es nicht Dekadenz ist, aus der ich lebe, sondern wirklich die Hoffnung, mit der Gott uns stärkt. Es ist eine Hoffnung, die trägt, keine, die untätig werden lässt, sondern eine, die antreibt, zu tun, was geht. Da, wo man steht. Die Hoffnung, dass mein Tun für andere Menschen fruchtbar sein kann. Dass mein Leben die Welt ein bisschen heller macht. Für irgendwen. Die mir zeigt, dass ich nicht alleine bin, dass es jemanden gibt, der mir beisteht, nicht im Sinne von Schutz à là Dir passiert nix, sondern im Sinne von: tu, was zu tun ist, Du kannst das.
Diesen Gott der Hoffnung – finden wir ihn auf unserer Suche?