Friedensgebet aus Frankreich (GL 19,4)
„Herr, mach mich
zum Werkzeug Deines Friedens
(…),
dass ich Freude bringe,
wo der Kummer wohnt“
Irgendwie hängt ja alles zusammen: Licht in der Dunkelheit, Hoffnung in Verzweiflung und Freude im Kummer, und immer bin ich gefragt, für mich zu überlegen, was wohl konkret in meinem Leben gemeint sein könnte.
Freude bringen, wo der Kummer wohnt: wie geht das? Ich erinnere mich an meine tiefe Trauer um meinen Neffen Florian: Freude brachte da jedes gute Wort, jedes Zeichen, dass jemand an mich denkt, jedes Zeichen von Empathie, die mir entgegengebracht wurde: auch von mittrauernden. Ein Blümchen, ein paar nette Worte, jemandem nicht aus dem Weg gehen, weil man nicht weiß, wie man sich verhalten soll: das alles bringt eine kleine Freude, wenn der Kummer groß ist. Es heißt nicht umsonst: geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude doppelte Freude. Man kann nicht wirklich was falsch machen, wenn man authentisch ist und sich so verhält, wie das Herz es einem vorschlägt, dabei aber immer auch beobachtet, wie der oder die andere reagiert. Sagte mir eine Gemeindereferentin, als ich nicht wusste, wie ich der Freundin gegenübertreten sollte, deren Vater gestorben war. Und ich habe gemerkt: es stimmt. Solange es von Herzen kommt, bringt es Freude.