Friedensgebet aus Frankreich (GL 19,4)
„Herr, mach mich
zum Werkzeug Deines Friedens
(…),
dass ich Glauben bringe,
wo Zweifel droht“
Ich bin fest davon überzeugt, dass das geht, auch wenn es sicher nicht leicht ist: Glauben zu bringen, wo der Zweifel droht. Es hat allerdings eine Voraussetzung, und die wiederum ist schwierig: ich kann nur Glauben bringen, wenn ich selber glaube. Auch, wenn es vielleicht ein Zweifelglaube ist. Aber er muss da sein, irgendwo. Ich beerdige ja. Und ich glaube an ein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod, auch an ein Wiedersehen. Ich kann das nicht erklären, es wäre auch gelogen, dass ich da frei von Zweifeln bin, aber im großen und ganzen glaube ich daran. Und bekomme von Menschen, Angehörigen, die mir vorher gesagt haben, dass sie nicht gläubig sind, gesagt, dass sie zwar selbst nicht glauben, aber hoffen, dass mein Glaube groß genug ist für sie mit. Das hat auch damals der Mann meiner verstorbenen Freundin zu mir gesagt: „ich glaub ja nicht. Und sie hat auch nicht so richtig geglaubt. Aber ich weiß, dass Du für uns, für mich und die Kinder, mitglauben kannst. Und das hilft.“
Versuchen wir es also: woran glaube ich? Wo kann ich helfen, Zweifel zu überwinden oder aufzuhalten? Den Glauben an das Gute, dass es gibt in dieser Welt, den Glauben daran, dass es sich lohnt zu leben – wenn ich glaube, dann kann ich Glauben bringen. Ganz ohne missionarische Züge. Und wenn jemand nicht an Gott glauben kann, so denke ich, ist das nicht schlimm: Gott glaubt an ihn.