Fastenimpuls

Joh 9, 13-16a

„Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war,
zu den Pharisäern.
Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht
und ihm die Augen geöffnet hatte.
Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei.
Er antwortete ihnen:
Er legte mir einen Teig auf die Augen
und ich wusch mich
und jetzt sehe ich.
Einige der Pharisäer sagten:
Dieser Mensch ist nicht von Gott,
weil er den Sabbat nicht hält.“

Ich war heute (Sonntag) in einer Messe anlässlich einer Verabschiedung, und der Pfarrer sagte in seiner Predigt: es ist alles eine Frage der Perspektive. Und das schien mir eine gute Frage für diese Woche zu sein: wie ist das mit der Perspektive? Jesus hat den Blindgeborenen sehend gemacht. Am Sabbat. Für die einen ist das gut: eine Heilung, ein Mensch, der endlich sehen kann. Für die anderen ist das schlecht: er hält die Gebote nicht, er kann nicht von Gott sein.
Ich denke, wir sind uns einig: das war richtig, was er gemacht hat. Ist deshalb die Sicht der Pharisäer völlig falsch? Vielleicht versuchen wir diese Woche einmal, ab und an die Perspektive zu wechseln: nicht, um unser Fähnlein in den Wind zu stellen. Nicht, um alle Standpunkte, Prinzipien, Werte und Vorstellungen zu verlassen. Sondern, um zu verstehen, wie Dinge aussehen, wenn man die Perspektive wechselt.