Joel 2,12f
„Spruch des Herrn:
Kehrt um zu mir von ganzem Herzen
mit Fasten, Weinen und Klagen!
Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider,
und kehrt um zum Herrn, eurem Gott!
Denn er ist gnädig und barmherzig,
langmütig und reich an Huld.“
Fastenzeit: was bedeutet das für mich? Fastenangebote gibt es viele, auch kommerziell, von allen Seiten gibt es Vorschläge (wenn man nicht schon beim Veganuary oder dry January mitgemacht hat, bietet sich die Fastenzeit direkt an, auf Fleisch zu verzichten oder/und auf Alkohol. Viele nutzen die Zeit auch, ihre Figur wieder Frühjahrskonform zu machen. Auch die Kirchen bieten verschiedenste Möglichkeiten: Autofasten etwa oder die Aktion 7 Wochen ohne. Es geht darin nicht vorrangig, irgendwie auszuprobieren, wie toll man fasten kann, sondern im Kern geht es um etwas ganz anderes: Es geht darum, für sich selbst weniger zu fordern, sich selbst wiederzufinden, innezuhalten.
Daher ist es auch egal, ob man digital fastet, kein Fleisch ist oder kein Alkohol trinkt: es geht darum, sich selbst bewusst zu machen, was wichtig ist im Leben. Deshalb ist es durchaus auch sinnvoll, Dinge zu fasten, die Zeit fressen: Fernsehen etwa oder soziale Medien. Ich habe mir überlegt, dass ich etwas Neues probiere: 40 Tage ohne mich aufzuregen. Das nämlich ist ein großer Zeitfresser in meinem Leben. Ich werde das auch vielleicht nicht ganz hinkriegen, aber ich will es versuchen. Dabei meine ich nicht, mich nicht mehr berühren zu lassen von den Nachrichten der Welt, von Ungerechtigkeiten und Schieflagen die zu Not werden im Leben vieler Menschen. Sondern mich nicht sinnlos aufregen über Dinge, die ich nicht ändern kann, und da, wo ich was ändern kann, tätig werden anstatt rumzumosern: ich bin gespannt. Ich hoffe auf einen freieren Kopf, der mich auf den richtigen Weg führt.