Dritter Adventssonntag

Adventimpuls-Foto-211212-Blüte (c) Edith Furtmann
Adventimpuls-Foto-211212-Blüte
Datum:
So. 12. Dez. 2021
Von:
Edith Furtmann

Phil 4,4-7
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!
(…)
sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren.“

Dieser Text entstammt der heutigen Lesung. Leicht gesagt, dieses „freut Euch“, in einer Zeit, in der viele nicht mehr viel Erfreuendes finden, in der Angst vor Chaos und Veränderung immer mehr raum greifen, viele ahnen, dass unser Leben sich verändern wird, aber keinen Mut haben, diese Veränderung anzunehmen.
Ich möchte heute ein Freudenexperiment beginnen. Legt Euch Zettel und Stift bereit an einen Ort, an dem Ihr in Muße sitzen könnt. An dem Ihr vielleicht eine Kerze anzünden könnt. Und versucht, immer wieder, aber insbesondere am Abend, Euch dort hinzusetzen und zu überlegen, was Euch Schönes widerfahren ist. Jede kleinste Kleinigkeit zählt, sei es ein Sonnenstrahl, der durch ein Wolkenloch dringt, die letzte Rose am Strauch (Die Blume auf dem Bild ist übrigens so eine Blüte, unverhofft, an einem kahlen Strauch, um die Jahreswende in Wissant an der Kanalküste), ein unverhofftes Lächeln, eine gute Tasse Kaffee, ein freundliches Wort, ein gutes Buch, ein netter Text, gelungene Kekse. Auch das muss man vielleicht üben: denn für diese Übung muss man den ganzen Tag über aufmerksam auf das positive schauen, was einem begegnet. Und wenn man genau hinschaut, wird man etwas finden. Je aufmerksamer man wird, desto länger wird die Liste werden. Und wenn man sich dann mal so ganz hoffnungslos fühlt, wenn einem das Leben gerade so richtig schwergemacht wird, dann lohnt sich ein Blick auf diese Liste. Und zumindest die Hoffnung kann wieder keimen. So jedenfalls habe ich es erfahren.
Erwarten wir mit Freude das, was da kommen wird.