Psalm 91, 11f
„Denn er befiehlt seinen Engeln,
dich zu behüten auf all deinen Wegen.
Sie tragen dich auf Händen,
damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt“
Auf der Suche danach, wie ich meinen gestrigen Impuls sinnvoll fortführen könnte, stieß ich auf die Psalmen: immer noch im Nachgang zu der Beerdigung. Dort nämlich haben wir die Geschichte vorgelesen von den Spuren im Sand im Rückblick auf mein Leben: Gottes Fußspuren begleiten mich, aber da, wo es am schwersten war, da fehlen sie: denn da hat Gott mich getragen.
Es ist eine hoffnungsvolle Vorstellung, einst so rückblicken zu können. Und ich glaube, auch wir sind gefragt, da mitzutragen, wo das Leben schwer wird: in der Begleitung von Kranken, Sterbenden und Trauernden, im offenen Ohr gegenüber jenen, denen das Leben gerade nicht wohl will, gegenüber Mitmenschen, deren Sorgen und Nöte über ihnen zusammenschlagen. Geteiltes Leid ist halbes Leid, heißt es in einem Sprichwort, und ja, wenn ich jemanden mittrage, schenke ich Hoffnung, dass es weitergeht. Irgendwie.