Jes 62,1 „Um Zions willen werde ich nicht schweigen,
um Jerusalems willen nicht still sein,
bis hervorbricht wie ein helles Licht seine Gerechtigkeit
und sein Heil wie eine brennende Fackel…“
Immer wieder standen die Verheißungen Jesu im Vordergrund dieser Überlegungen. Nun ist der Tag gekommen, an dem sie sich erfüllen: Gott kommt in diese Welt. Als hilfloses Kind, in einem Stall, als Mensch, dem nichts erspart wird, weder Flucht und Elend, noch Passion und Tod am Kreuz. Als Mensch, dem, wie wir sagen, nichts menschliches fremd ist.
Dieser Gott, der ganz Mensch geworden ist, weiß, wie es uns geht, wie wir uns fühlen. Er will uns stärken, er will bei uns sein: und er will uns motivieren, anders zu leben. Er zeigt uns, dass wir es sind, die dafür sorgen können, dass Gottes Reich bereits auf Erden anbricht: wenn wir die Liebe Gottes zu uns – und unsere Liebe zu ihm – sichtbar machen durch das, was seine wichtigste Botschaft ist: tätige Nächstenliebe, das Streben danach, dass es allen Menschen dieser Welt gut gehen kann, dass niemand leiden muss, niemand einsam ist, niemand gefangen oder verfolgt. Natürlich können wir das nicht alleine. Natürlich werden wir nicht die ganze Welt ändern. Aber wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, dann kann was Großes daraus werden. Stehen wir heute an der Krippe und spüren die Botschaft dieses hilflosen Kindes – aber bleiben wir nicht stehen, sondern gehen in die Welt, das Licht Gottes im Herzen, denn nur dann kann es sich in der Welt verteilen.
Ich wünsche Euch/Ihnen und auch mir, dass wir in diesem verrückten Zeiten Weihnachten feiern können, das spürbar wird, dass Gott hier, bei uns, zur Welt kommt: mitten in unser Herz. Geben wir ihm ein Obdach.
Gesegnete Weihnacht