Adventimpuls am 20. Dezember 2020

2Sam 7,1f „In jenen Tagen als König David in seinem Haus wohnte und der Herr ihm Ruhe vor allen seinen Feinden ringsum verschafft hatte, sagte er zu dem Propheten Natan: Ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, die Lade Gottes aber wohnt in einem Zelt.“

Immer und zu allen Zeiten haben Menschen versucht, Gott an einen bestimmten Ort zu bannen. Sie bauten Tempel, Moscheen, Kirchen – um Gott zu verorten, um ihn quasi immer da zu haben. Auch wir gehen in die Kirche und bezeichnen sie als das Haus Gottes. Aber, und das kann man im Anschluss lesen: Gott will kein Haus. Er baut eins, für die Menschen. Gott wird nicht sesshaft, nirgends. Ein Zelt kann man auf- und wieder abbauen, es ist beweglich, es kann immer dort sein, wo die Menschen sind, und das ist Gott: er will nicht in einem Haus wohnen, er will mitten unter den Menschen sein.

Herman van Veen hat ein, wie ich finde, wunderbares Lied über Kirchbauten gesungen. Darin heißt es:
 „Was ist das hier - Was ist das hier
Das ist eine Kirche, mein Freund.
Das ist das Haus Gottes. mein Freund
Ah,
wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge,
warum blühen hier dann keine Blumen,
warum strömt dann hier kein Wasser
und warum scheint dann hier die Sonne nicht,
Bürschchen“
(aus: Eine Geschichte von Gott von Herman van Veen)
Und Gott geht raus. Und setzt sich in die Sonne.
Bleiben wir nicht in kalten versteinerten Strukturen verhaftet. Gehen wir wachsam auf Weihnachten zu.