Impuls für den vierten Adventsonntag
Mt 1,24
„Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.“
Vor ein paar Tagen sagte jemand zu mir: wer heute noch träumt, ist naiv. Man sollte realistisch abchecken, was geht, und dass, was man als unmöglich erkannt hat, sein lassen, denn das bindet nur unnötig Kräfte.
Ist das so? Josef hat geträumt, dass er Maria zu sich nehmen solle, weil das Kind, das nicht von ihm war, wie er sicher wusste, Gottes Kind sei. Und er hat es getan. Sicher, das ist eine Erzählung aus dem Evangelium. Niemand kann das verifizieren. Aber darum geht es mir jetzt auch gar nicht: es geht um mich: Träume ich noch? Wovon träume ich? Und resigniere ich, weil ich denke, es ist eh nicht erreichbar? Ich träume vom Frieden. Vom Weltfrieden. Und wenn ich realistisch darüber nachdenke, weiß ich, dass ich ihn nicht erleben werde. Soll ich deshalb aufhören zu träumen? Ich denke nicht: mein Traum ist Ansporn, immer wieder darüber nachzudenken, was mein Beitrag dazu sein kann. Träumen wir also weiter!