Adventimpuls 7.12.2022
Jes 35, 1-2a
„Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe / und blühen wie die Lilie. Sie wird prächtig blühen / und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken.“
Wenn ich diese Zeile lese, erinnere ich mich an die Rose von Jericho, in meiner Jungendzeit ein beliebtes Geschenk: die Rose von Jericho (heute weiß ich, dass es sich wohl um die unechte Rose von Jericho (Selaginella lepidophylla) handelte, die aus Amerika stammt, aber das tut eigentlich nichts zur Sache). Diese Pflanze sah aus wie ein eingerolltes Bündel trockener Ästchen – wenn man aber Wasser darauf träufelte, entfaltete sich und wuchs auf Dauer sogar weiter. Es war immer wieder ein bewundernswerter Moment: etwas, was tot aussah, erwachte durch Wasser zum Leben. Ähnlich ist es ja in den Wüsten auch, wenn es mal regnet: dann passiert genau das, was Jesaja da prophezeit.
Ich sehe diese Pflanze als Zeichen der Hoffnung an: es lohnt, einen Wassertropfen hinzuzugeben, er kann Totes zum Blühen bringen. Dieser Wassertropfen wäre ich gerne für andere: ich möchte Hoffnung verbreiten da, wo Menschen hoffnungslos sind.