Römer 8,24-25:
„Die Hoffnung aber, die man sieht,
ist nicht Hoffnung;
denn wie kann man auf das hoffen,
was man sieht?
Wenn wir aber auf das hoffen,
was wir nicht sehen,
so warten wir darauf in Geduld.“
Ich finde das schwierig mit der Hoffnung: sie beruht auf etwas, was wissenschaftlich nicht erwiesen ist, in einer Zeit, wo wir doch drauf angewiesen sind, dass die Wissenschaft uns zumindest in einigen Dingen den Weg zeigt, ist es irgendwie unbestimmt und klingt unvernünftig.
Ich denke, man braucht, um hoffen zu können, eine zumindest eher positive Grundeinstellung. Und ja, nicht jeder hat sie. Aber ich glaube, man kann viel dazu beitragen, dass man sie bekommt.
Daher heute eine Übung für die kommende Woche. Sie mag altbekannt und abgedroschen sein, zumindest für den einen oder die andere für Euch. Ich habe sie ausprobiert in einer Zeit, in der es mir nicht besonders gut ging und in der letzten Zeit aus den Augen verloren, obwohl ich sie wieder bräuchte:
Die Erfahrung zeigt, dass es einen positiven Effekt hat, wenn man angelächelt wird (es gibt da wissenschaftliche Fachausdrücke und Untersuchungen, aber damit will ich keinen quälen). Nun dauert es oft, bis uns jemand anlächelt, vielleicht kommt es gerade in diesen Zeiten gar nicht jeden Tag dazu. Das kann man ändern: fangt den Tag damit an, angelächelt zu werden. Wenn Ihr morgens das Bad aufsucht, stellt Euch vor den Spiegel und lächelt so lange, bis Euer Gegenüber auch lächelt – das Lächeln also wirklich angekommen ist. Vielleicht dauert es bei dem einen oder anderen länger. Vielleicht klappt es nicht auf Anhieb. Vielleicht passiert Euch auch, was mir passiert ist: ich haderte mit dem selbstauferlegten Lächeln, schaute mich im Spiegel an und musste plötzlich lachen – ich hab mich selbst ausgelacht und dann angelacht und wurde fröhlicher.
Es braucht eine positive Grundstimmung zum Hoffen. Bereiten wir sie uns.