Wider die Angst

MK 4,40
Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst?
Habt ihr noch keinen Glauben?

Der Text hat mich heute, wie man so schön neudeutsch sagt, getriggert. Es geht sicher nicht darum, dass Angst etwas Schlechtes wäre: Angst kann helfen, vorsichtig zu sein. Angst ist durchaus legitim in aussichtslosen Situationen. Jesus selbst hatte Angst in der Nacht vor seinem Tod.
Ich denke, es geht um etwas anderes: es geht darum, dass wir uns von unserer Angst nicht lähmen lassen. In unserem Leben passieren manchmal Dinge, die unser Vertrauen zerstören, etwa das Vertrauen in unsere Mitmenschen. Wenn uns z.B. mal ein Freund oder eine Freundin enttäuscht oder gar verletzt haben, dann kann das dazu führen, dass wir Angst vor neuen Beziehungen haben, eine Erfahrung, die ich aus eigenem Erleben kenne. Es kann dazu führen, dass wir Angst haben, uns auf andere Menschen einzulassen, sie an uns ranzulassen. Daraus erwächst wiederum Misstrauen – eine vertrauensvolle Begegnung scheint kaum mehr möglich. Gleiches gilt etwa nach negativen Erlebnissen mit Fremden – da reicht oft, dass andere uns davon erzählen. So gibt es viele Bereiche in unserem Leben, wo wir Angst verspüren, eine Angst, die uns lähmt, eine Angst, die Fortschritt und Vertrauen mühsam bis unmöglich machen.
Suchen wir doch auf den Wegen durch diese Woche nach unseren Ängsten und versuchen wir, uns ihnen zu stellen. Im Vertrauen darauf, dass dies zu neuen Wegen führen kann, unsere Lähmung zu überwinden und vertrauensvoll zu leben.