Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit

Wochenimpuls-Foto-210627-Wanderer (c) Edith Furtmann
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Datum:
So. 27. Juni 2021
Von:
Edith Furtmann

Mk 5,41

„Er fasste das Kind an der Hand
und sagte zu ihm: Talíta kum!,
das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!“

In mir erweckte diese Stelle sofort die Erinnerung an eine Zeile in einem ökumenischen Kirchenlied, die ich sehr mag: „weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit“ heißt es da. Man könnte „Christen“ auch durch Menschen oder Europäer ersetzen: die allermeisten von uns leben in einer bequemen Sicherheit. Und wir haben uns darin eingerichtet – müde, schläfrig, und das „da draußen“ tangiert uns vielleicht gar nicht so sehr – jedenfalls habe ich immer dieses „Sofagefühl“: man weiß, es gibt anderes, Wichtigeres, Lebendigeres, aber hier auf dem Sofa, im sicheren Wohnzimmer, sitzt es sich gerade so gut…
Schlafende machen selten was falsch. Aber an uns ergeht der Weckruf: Steh auf. Tu was. Sieh Dich um in der Welt. Werde wach und realisiere die Wirklichkeit. Sieh das Schöne und das weniger Schöne – und trage dazu bei, dass ersteres überwiegt. Wer sich einsetzt, setzt sich aus, das schon. Aber dennoch: stehen wir auf, gehen wir in die Welt und packen an, wo wir anpacken können. Talíta kum, (Mädchen) steh auf – dieser Ruf geht an uns alle. Vielleicht ist das der Plan für die nächste Woche: wachzuwerden, schaun, wo was zu tun ist, und losgehen.